Das Gütezeichen
Das RAL-GZ 426 Innentüren aus Holz und Holzwerkstoffen wird verliehen für Türblätter und Zargen, die den hohen Anforderungen der Gütegemeinschaft genügen und nach den allgemeinen und besonderen Güte- und Prüfbestimmungen geprüft wurden.
Brauchen Sie spezielle Türen für Feuchträume, Wohnungseingangstüren oder Türen mit besonders unempfindlichen Kanten? Benötigen Sie Türen für das Eigenheim oder den Objektbau? Möchten Sie renovieren und dabei auch endlich einmal die Innentüren erneuern?
Für welchen Zweck auch immer Sie eine Innentür aus Holz und Holzwerkstoffen suchen, das RAL Gütezeichen Innentüren bietet Ihnen in jedem Fall die Garantie, eine mehrfach geprüfte Tür für Ihre Bedürfnisse zu bekommen.
Seit 40 Jahren steht unser Gütezeichen für besonders hochwertige und über die Norm hinaus geprüfte Innentüren.
Seit 40 Jahren steht unser Gütezeichen für besonders hochwertige und weit über die Norm hinaus geprüfte Innentüren.
Die Güte- und Prüfbestimmungen
Die für die Erlangung des Gütezeichens zu erfüllenden Anforderungen für Türblätter und Zargen wurden mit Blick auf die Kundenrelevanz der Eigenschaften festgelegt: Die Gütegemeinschaft hat insbesondere die Erfahrungen der Innentürenbranche mit den Anforderungen, Erwartungen und Reklamationen der Kund:innen ausgewertet und daraus technische Standards für Türblätter und Zargen abgeleitet.
Die Güte- und Prüfbestimmungen sind das Ergebnis der jahrzehntelangen intensiven Zusammenarbeit zwischen den technischen Expert:innen der Innentürenhersteller, spezialisierten Prüfinstituten, die auf Basis der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse arbeiten, und RAL. Unabhängig davon, ob es sich um Wohneingangstüren, Verbindungstüren oder um Badezimmertüren handelt: Die Prüfbedingungen sind den jeweiligen Anforderungen angepasst und werden stetig weiterentwickelt.
Während die allgemeinen Güte- und Prüfbestimmungen die Grundlage zur Führung des Gütezeichens bilden und für alle Eigenschaften gelten, legen spezifische (sogenannte besondere) Güte- und Prüfbestimmungen die Anforderungen für die jeweiligen zu prüfenden Eigenschaften fest.
Eigenschaften von Türblättern
Eigenschaften von Zargen
Der Weg zum RAL Gütezeichen
Der Weg zum RAL-GZ 426 beginnt mit einem Antrag bei der Gütegemeinschaft Innentüren aus Holz und Holzwerkstoffen, einer Erst- und einer Werksprüfung. Gütegesicherte Produkte unterliegen dann einer laufenden Eigen- und Fremdüberwachung. Konkret heißt das: Ein Unternehmen, das seine Türblätter oder Türzargen mit dem Gütezeichen kennzeichnen möchte, muss seine Produkte zunächst auf „Herz und Nieren“ prüfen lassen, das heißt einer umfassenden Typprüfung auf der Basis des RAL-GZ 426 unterziehen, die alle drei Jahre in einer Typ-Kurzprüfung und spätestens nach sechs Jahren in einer Komplettprüfung wiederholt werden muss.
Außerdem muss das Unternehmen nachweisen, dass es das erreichte Qualitätsniveau aufrechterhalten kann. Aus diesem Grund wird von ihm der Aufbau eines eigenen Prüfstandes und eine kontinuierliche Eigenüberwachung verlangt.
Darüber hinaus wird die Fertigung der Türblätter und Türzargen durch ein neutrales Prüfinstitut überwacht (Fremdüberwachung), das dabei auch die Dokumentation der Eigenüberwachung überprüft. Die nachfolgende Grafik veranschaulicht dieses Prozedere.
Darüber hinaus wird die Fertigung der Türblätter und Türzargen durch ein neutrales Prüfinstitut überwacht (Fremdüberwachung), das dabei auch die Dokumentation der Eigenüberwachung überprüft. Die nachfolgende Grafik veranschaulicht dieses Prozedere.
Einsatzempfehlungen
Für die Eigenschaften des RAL Gütezeichens Innentüren aus Holz und Holzwerkstoffen haben die Expert:innen des Güteausschusses konkrete Einsatzempfehlungen ausgesprochen, um die richtige Nutzungsklasse für den konkreten Einsatzbereich zu finden. Diese stehen den Kund:innen als Wegweiser durch den Türendschungel hilfreich zur Seite. Die richtige Tür und Zarge für Ihre Ansprüche zu finden, ist schließlich zentral für die Lebensdauer der Tür und damit die Zufriedenheit der Kund:innen.
Wohnungstüren | Objekttüren | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
Wohnungsinnentüren | Bad/WC | Wohnungseingangstüren1 | Schulungsräume, Sprechzimmer, Verwaltung, Büro, Praxis | Kindergarten, Krankenhaus, Hotelzimmer | Schulraum, Herbergen, Kasernen | Großküchen, Kantinen, Labor, Bad/WC | |
Hygrothermische Beanspruchung (KKL) | I | I | III | II/III2 | II | II | II |
Mechanische Beanspruchung (MEB) | N | N | S1 | M | S | E | S/E2 |
Oberflächenbeständigkeit (OFB) | N | N | N | M | S/E3 | S/E3 | E |
Kantenstoßfestigkeit (KSF) | N | N | M | M/S2 | S | S/E2 | S/E2 |
Feuchte- und Nässebeständigkeit (FNB) | / | /FR2 | / | / | /FR2 | /FR2 | FR/NR2 |
- Die DIN SPEC 18105 – 9/2019 Wohnungseingangstüren – Anforderungen und Merkmale definiert neben dem Schallschutz nach DIN 4109 für die hygrothermische Beanspruchung Klasse 2c = Klimaklasse III und für die Einbruchhemmung die Klasse RC2. Die RC2-Elemente sind in aller Regel Klasse „E“ bzgl. der mechanischen Festigkeit.
- Auswahl unter Berücksichtigung der zu erwartenden Beanspruchung.
- Auswahl bei dem Einsatz von Wischmaschinen
Hinweise und Erläuterungen
KKL: In Bereichen mit langfristig höherer relativer Luftfeuchtigkeit oder bei Türblättern mit einer Höhe über 2,11 m werden Türen der nächst höheren Klimaklasse empfohlen. Bei Türen zu Treppenhäusern ist immer die Klimaklasse „III“ zu wählen. Für Laubengangtüren, also Türen die Außenklima ausgesetzt sind, reicht Klimaklasse „III“ nicht aus.
MEB: Die mechanische Beanspruchung bezieht sich auf die gesamte Stabilität von Türblatt und Zarge in Verbindung mit den eingebauten Beschlägen.
Die Klasse „E“ berücksichtigt dabei massive Belastungen, wie sie im öffentlichen Bereich vorkommen können.
OFB: Die Oberflächenbeständigkeit berücksichtigt speziell die Dauerhaftigkeit der Türblatt- bzw. Zargenoberfläche gegen Kratzer, Reinigungsmaschinen, Verschmutzungen und ähnliche, die Oberfläche strapazierende Vorgänge.
KSF: Bei der Kantenstoßfestigkeit wird speziell der Widerstand der Kanten des Türblatts gegen harte Stöße, z.B. durch Krankenbetten oder Koffer im Hotel bewertet.
FNB: Die Feuchtebeständigkeit berücksichtigt in zwei Klassen, wie gut das Türblatt gegen Feuchte- und Nässeeinwirkung geschützt ist. Feuchtraum steht dabei für gelegentliche Einwirkung, wogegen Nassraumprodukte häufig mit viel Wasser in Verbindung kommen können.
Türblatt und Zarge sollten aus korrelierenden Klassen gewählt werden.
N: normale Beanspruchung; M: mittlere Beanspruchung; S: starke Beanspruchung; E: extreme Beanspruchung